Das Museum verschafft Einblicke in die Fünfziger-Jahre, das «Goldene Zeitalter» der Grenchner Uhrenindustrie.

Streifzug durch Grenchen

Zwischen Aarelandschaft und der südlichen Jurakette liegt Grenchen – die zweitgrösste Gemeinde des Kantons Solothurns. Die Stadt mit zwei Bahnhöfen und einem eigenen Flugplatz scheint auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär. Doch dieser Eindruck täuscht. Wir haben den Ort im Schweizer Mittelland besucht und festgestellt: die Anfänge der Schweizer Uhrengeschichte sind hier nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar!

Auf den Spuren der Uhrenindustrie

DuBois et fils verfügt über ein umfassendes Warenlager mit historischen Uhrwerken. Diese Uhrwerke sind sehr robust, widerstandsfähig und verlässlich. Sie kamen nie zum Einsatz und sind auf dem Markt mittlerweile selten geworden. Beinahe 1000 dieser Zeitzeugen der Schweizer Uhrengeschichte hat DuBois revidiert und wiederbelebt. Seit vergangenem Jahr werden sie bei uns tokenisiert und in neue Uhren eingebaut.

Bei diesen historischen Werken handelt es sich u.a. um Produkte aus der A. Schild und FELSA SA – beides Uhrenfirmen mit einer wechselvollen Geschichte und beide aus Grenchen.

Vergangene Zeiten leben auf

Ein kurzer Spaziergang vom Bahnhof Grenchen Nord – leicht abwärts, entlang von Schulhäusern und Grünanlagen – führt zum Kultur-Historischen Museum. An diesem Ort lässt es sich ausgezeichnet in die Geschichte der hiesigen Uhrenmanufakturen eintauchen.

Im Eingangsbereich weht den Besuchenden ein Hauch der 1950er-Jahre, dem «Goldenen Zeitalter» der Schweizer Uhrenindustrie, entgegen: Eine Küche mit alten Haushaltgeräten, Cocktailsessel, Nierentisch und Tütenlampen erinnern an jene Zeit, in der unsere Eltern und Grosseltern lebten. Die Vergangenheit wird hier lebendig. Sie stellt den Auftakt einer Entdeckungsreise durch die rund letzten hundert Jahre der Uhrenindustrie dar.

Die Innendekoration der 1950er-Jahre, bestehend aus farbigen Cocktailsesseln, Nierentisch, Fernsehgerät und Tütenlampen, lässt die Besuchenden in die damalige Zeit eintauchen.

UHRENFAMILIE SCHILD IN GRENCHEN

Auf unserem Rundgang durchs Museum treffen wir auf die Geschichte der Familie Schild, auf deren Fabrik unsere Uhrwerke – Kaliber AS-1895 und Kaliber AS-1985 – zurückgehen: Das Ehepaar Schild-Hugi heiratete 1873 und gründete eine Familie mit zehn Kindern. Zuerst arbeitete Adolf Schild in der Uhrenfirma seines Bruders Urs und amtete dort als technischer Direktor, bevor er die Rohwerkfabrik A. Schild & Cie gründete. Seine Ehefrau, Pauline Hugi, trug mit einem eigenen Geschäftsladen wesentlich zum Erfolg dieser jungen Fabrik bei. Zwei Porträts der beiden Eheleute zieren das Treppenhaus.

Im Treppenhaus befinden sich zwei Porträts des Ehepaars Schild-Hugi: Pauline Hugi und Adolf Schild heirateten 1873 und gründeten eine Familie mit 10 Kindern.

Umbruch, Wachstum und Krise

Die Nachkommen des Ehepaars Schild-Hugi wandelten die Uhrenfabrik in eine Aktiengesellschaft um und änderte ihren Namen auf A. Schild SA, kurz ASSA. Unter anderem dafür verantwortlich war Adolf Schild-Behnisch (1879-1972), der 1898 in die väterliche Firma eintrat. Er übernahm zuerst die technische und 1936 die kaufmännische Direktion. 

Ausführlich berichtet das Buch "Der Uhrenpatron und das Ende einer Ära (2015)" von Bettina Hahnloser über die spannenden Entwicklungen der Schweizer Uhrenindustrie. Darin zu lesen ist beispielsweise, dass trotz des Ersten Weltkriegs, der die Branche in eine tiefe Krise stürzte, die ASSA zur führenden Ebauche- und Finissage-Fabrik der schweizerischen Uhrenindustrie heranwuchs.

Der Wechsel von der Taschen- zur Armbanduhr führte zu einem richtungsweisenden Umbruch. Adolf Schild-Behnisch der ASSA war offen für Neuheiten und 1926 daran beteiligt, als die erste seriell gefertigte Armbanduhr der Welt an der Basler Messe einem internationalen Publikum präsentiert wurde.

Nach diesem Höhepunkt sah sich die Uhrenbranche mit neuen Stolpersteinen konfrontiert. Marktrechtliche Bestimmungen setzten der Industrie zu. Veränderte Strukturen und Bedingungen beeinflussten die Geschicke der Uhrenindustrie stark. Auch der Zweite Weltkrieg war mit vielen Herausforderungen verbunden. Die Uhrenbranche erlebte einen grossen Wandel.

1950er: «Das Goldene Zeitalter»

Im Anschluss an die konjunkturellen Schwankungen der Weltwirtschaft kam es in den Nachkriegsjahren zu einem rasanten Wachstum. ASSA schaffte den Durchbruch. Die Fünfziger Jahre werden bis heute als das «Goldene Zeitalter» der Schweizer Uhrenindustrie bezeichnet.

DuBois et fils verfügt über ein weltweit einzigartiges Lager an Uhrwerken aus dem 20. Jahrhundert. Diese Zeitzeugen Schweizer Uhrmachergeschichte tokenisieren wir und verbauen sie in moderne Luxusuhren.

Verbindung zu DuBois et fils

Es war in diesen goldenen Zeiten, als unser Kaliber AS-1895 in Grenchen produziert wurde. DuBois et fils hat es inzwischen zu neuem Leben erweckt: In jeder Taucheruhr DBF007 tickt ein solches Originalwerk der A. Schild SA. Zudem erschufen wir für 330 dieser Automatikwerke ein digitales Abbild in Form eines so genannten DBF-Token, auf Basis der Blockchain-Technologie. Damit leben die original historischen Kaliber nicht nur analog, sondern auch digital weiter.

Ebenfalls in der A. Schild SA hergestellt wurden unsere Kaliber AS-1985 aus den 1960er-Jahren. Wer ein solches, ebenfalls tokenisiertes Uhrwerk von uns besitzt, kann es auf seinem Weg in eine DBF008 begleiten. Für eine:n Käufer:in sind einige weitere Vorteile damit verbunden.

Ein Besuch in Grenchen lohnt sich. Die Uhrenindustrie von damals prägt die Stadt auch heute noch. 

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